Der Arbeitskreis Fabrikmuseum war eine Initiative, die 1989 im Rahmen der Volkshochschule Delmenhorst ins Leben gerufen wurde. Diese Bürgerinitiative spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Industriemuseums „Nordwolle“ in Delmenhorst. Durch das Engagement seiner Mitglieder wurde ein bedeutendes Stück lokaler Industriegeschichte bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Entstehung und Entwicklung

Der Arbeitskreis Fabrikmuseum wurde über das Programm der Volkshochschule Delmenhorst angeboten. Mitmachen konnte also jeder. Die Leitung und Betreuung des Arbeitskreises lag seit 1995 bei Frau Marianne Huismann. Den Arbeitskreis „Fabrik wird Museum“ gab es seit 1989. Die ursprüngliche Ausschreibung im VHS-Programm lud Interessierte ein, die zukünftigen Strukturen des noch nicht eröffneten Museums zu erkunden und mit eigenen Ideen zur Entwicklung beizutragen.

Aufgaben und Zielsetzungen

Zu den Hauptaufgaben gehörte die Aufarbeitung der Industriegeschichte der Nordwolle sowie des Lebens, Wohnens und Arbeitens auf dem ehemaligen Wolle-Gelände. Der Arbeitskreis sammelte historische Fotos, Dokumente und Ausstellungsstücke. Besonders wichtig waren die Erlebnisse und Erfahrungen der früheren Mitarbeiter der „Nordwolle“, die in die Museumsgestaltung einfließen sollten. Um professionelle Maßstäbe anzulegen, setzte sich der Arbeitskreis mit baulichen, wissenschaftlichen und gestalterischen Ansprüchen auseinander und unternahm Studienfahrten zu ähnlichen Museumsprojekten.

Projekte und Veröffentlichungen

Mit der Übernahme der Leitung durch Frau Huismann wurden Faltblätter erstellt, die Museumsbesuchern zusätzliche Informationen und die Möglichkeit zum Nachlesen bieten sollten. Nach finanzieller Unterstützung durch den Förderkreis Industriemuseum Delmenhorst e.V. konnten sie am 29.5.2001 der Presse vorgestellt werden.

Namensänderung und Museumseröffnung

1996 wurde das Fabrikmuseum eröffnet und der Name des Arbeitskreises änderte sich von „Fabrik wird Museum“ in „Arbeitskreis Fabrikmuseum“.

Das Kalenderprojekt

Nach Veröffentlichung der Faltblätter im Internet wurde 1998 das Projekt Kalender initiiert. Ziel war es, 12 Themen für einen Jahreskalender aufzubereiten. Dafür wurden etwa 30 Bilder aus dem Museumsarchiv ausgewählt und begleitende Texte verfasst, teilweise von Zeitzeugen geschrieben oder überarbeitet. Das mit einem Kalender verbundene finanzielle Risiko verhinderte jedoch den Druck.

"Nicht nur Spinnerei"

Unter diesem Motto wurden stattdessen die erarbeiteten Texte und weitere Faltblätter veröffentlicht. Sie beleuchteten nicht nur die Spinnerei, sondern auch die vielen anderen Abteilungen der Wollverarbeitung sowie die Beschäftigten der „Wolle“.

Ende des Arbeitskreises

Im Jahr 2002 führten berufliche Umorientierungen einiger Mitglieder zur Auflösung des Arbeitskreises Fabrikmuseum.

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